Auf dem Museumsgelände der Torschiffswerft in Schlußdorf bei Worpswede findet jeweils am dritten Sonntag im Juli (2025 am Sonntag, 20. Juli 2025) das traditionelle Backofenfest statt. Im Steinbackofen wird Butterkuchen gebacken. Unter alten Eichen kann man bei Musik und bei Kaffee und Butterkuchen verweilen. Gegen Abend kann auch noch Würstchen und ein Getränk zu sich genommen werden. Eintritt an diesem Tag frei - auch für das Museum.
Infos über das Torfschiffswerft-Museum:
Torfschiffswerft-Museum Worpswede, Schlußdorfer Str. 22, Mail: torfschiff.schlussdorf@gmx.de, Homepage: www.torfschiffswerft-museum.de - Besichtigungen nach Voranmeldung.
Wer die alten Torfschiffe, die früher und heute noch über die Hamme fahren, gerne einmal im Museum besichtigen möchte, kann sich auf den Weg nach Schlußdorf (bei Worpswede) machen, wo der Heimatverein eine alte Scheune in liebevoller Arbeit zu einem Museum der Moorkolonisation und Schifffahrt gestaltet hat.
In einer kleinen Werft in Schlußdorf wurden von 1850 bis 1954 mehr als 600 Torfschiffe gebaut. Ein solches Schiff fasste 6 cbm Torf, was damals 50 Körben Torf (halbes Hundert) entsprach - die Bauern nannten sie deshalb Halbhuntschiffe. Die Torfkähne waren flach und ca. 10 Meter lang – zur Ausrüstung der Kähne gehörten ein 6,50 Meter langes Ruder zum Staken und ein kürzeres zum Wriggen. Wehte der Wind günstig zogen die Torfbauern, die ein dichtes Netz aus Schiffgräben und Flüssen nutzten, um den Torf in der nahegelegenen Hansestadt Bremen zu verkaufen, ein braunes, schweres Segel hoch.
An diese alte Zeit und den Bau der Torfkähne will der Heimatverein Schlußdorf erinnern. Er konnte das alte Gebäude erwerben und hat damit die Werft vor dem Verfall gerettet. Mit großem Aufwand und finanzieller Unterstützung des Landkreises, der Gemeinde Worpswede und Sponsoren konnte das Gebäude renoviert werden. Mit Eröffnung 1977 hat der Heimatverein ein Museum geschaffen, das weit über die Grenzen Worpswedes bekannt geworden ist.
Im Museum sieht man Arbeitsgeräte für den Bootsbau, den Torfabbau und die Holzschuhmacherei sowie alte Fotos, auf denen die Lebenweise der Moorbauern dargestellt wird. Ein Klappstau (der Stau sorgte für einen stabilen Wasserstand und ermöglichte den Verkehr mit den Torfkähnen in flachen Gewässern, Anm. des Autors), Bauernbackofen, alte Bienenkörbe und ein Ziehbrunnen gehören zur Museumsanlage. Sogar ein Torfschiff ist im Original erhalten (Quelle: www.torfschiffswerft-museum.de).
Öffnungszeiten: 1. März bis 31. Oktober, Mittwoch: 12-15 Uhr, Freitag und Samstag: 15-18 Uhr, Sonntag: 10-12 Uhr und 15-18 Uhr. Auch außerhalb dieser Zeiten sind Führungen für Gruppen ab 10 Personen nach telefonischer Anmeldung möglich (alle Angaben ohne Gewähr).