Clara Westhoff (geb.: 21. September 1878 in Bremen; gest.: 9. März 1954 in
Fischerhude) war eine deutsche
Bildhauerin.
Bereits im Alter von 17 Jahren zog Westhoff nach München und besuchte dort eine private Malschule. 1898 nahm sie bei
Fritz Mackensen in
Worpswede Zeichen- und Modellierunterricht. In
Worpswede freundete sie sich unter anderem mit
Otto Modersohn und
Paula Modersohn-Becker an und war häufig Gast auf dem
Barkenhoff des Künstlers
Heinrich Vogeler.
Dort lernte sie 1900 auch ihren späteren Ehemann, den Dichter
Rainer Maria Rilke kennen. 1899 setzte Westhoff bei Carl Seffner und Max Klinger in Leipzig sowie 1900 bei Auguste Rodin in Paris ihre Ausbildung als
Bildhauerin fort. Ein Jahr später heiratete sie am 28. April
Rainer Maria Rilke, und sie zogen in ein Nachbardorf Worpswedes, nach Westerwede.
Dort mietete Rilke ein Haus, für dessen Innenausstattung sein Freund
Heinrich Vogeler gesorgt hatte. Im Dezember 1901 kam die gemeinsame Tochter Ruth auf die Welt. Bereits im Sommer 1902 gab Rilke die gemeinsame Wohnung auf und zog nach Paris, um dort eine Monografie über Auguste Rodin zu verfassen. Clara Westhoff folgte ihm kurze Zeit später und brachte die Tochter zu den Großeltern. Die Ehe war jedoch zerbrochen, da Rilke offenbar nicht für ein bürgerliches Familienleben geschaffen war. Die freundschaftliche Beziehung zwischen Rilke und Clara Westhoff blieb bestehen. Im Jahr 1919 siedelte Westhoff mit ihrer Tochter nach
Fischerhude über, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.
Aus ihrem Wohnhaus mit Atelier wurde später das "Café Rilke", das auch heute noch besteht (Quelle:
www.grosse-kunstschau.de).